Audiomitschnitt – Vortrag „The Revolutionary Turn in Political Islam“

Am Dienstag, den 19.01. fand der digitale Vortrag The Revolutionary Turn in Political Islam: Qutbs und Khomeinis Streben nach der negativen Aufhebung der der bürgerlichen Gesellschaft mit Helge Regner im Rahmen unserer Vortragsreihe statt. Insgesamt nahmen über 60 Menschen an dem Vortrag und der sehr bereichernden Diskussion im Anschluss teil. Danke an alle Teilnehmer:innen für den schönen Abend!

Für diejenigen, die den Vortrag verpasst haben – ihr könnt den Vortrag gerne hier anhören: The Revolutionary Turn in Political Islam

 

Online-Vortrag mit Helge Regner | 19.01.2021 | 19 Uhr

Der Revolutionäre Turn im Politischen Islam: Qutbs und Khomeinis streben nach der negativen Aufhebung der bürgerlichen Gesellschaft

Online-Vortrag mit Helge Regner am Dienstag, den 19. Januar 2021 um 19 Uhr

Die „Islamische Revolution“ im Iran jährte sich im vergangenen Jahr zum vierzigsten Mal. Schon der Begriff der islamischen, also dezidiert klerikalen Revolution scheint etwas Ungewöhnliches anzuhaften; ist der Begriff der Revolution doch eher mit säkularen Bewegungen assoziiert. Spätestens seit 1979 ist jedoch unbestreitbar, dass Revolution nicht als ausschließlich westliches Phänomen, im Sinne einer positiven Aufhebung der Verhältnisse verstanden werden kann. Die grundlegende, gewaltsam herbeigeführte Transformation der herrschenden Ordnung zeichnet ebenfalls das Streben sunnitischer, islamistischer Gruppen aus, wie dies zuletzt durch die Versuche des Islamischen Staates deutlich wurde.

In diesem Vortrag sollen die Grundlagen dieses Strebens, die Legitimation einer islamischen Revolution in der Theoriegeschichte des modernen Politischen Islam, betrachtet werden. Hierfür werden die Konzepte seiner einflussreichsten Denker einer ideologiekritischen Analyse unterzogen. Sayyid Qutb und Ruhollah Khomeini haben es beispiellos verstanden in Reflexion auf- und Reformation religiöser Mythen politisches Handeln zu legitimieren. Obwohl sich die Konzepte der Autoren aufgrund ihrer unterschiedlichen Traditionen in der Auswahl sakraler Bezugspunkte, Strategien und Feindbestimmungen unterscheiden, vereint doch beide ein gemeinsames Ziel: Eine Gesellschaft in der das politische, gesellschaftliche und persönliche Leben vom islamischen Gesetz bestimmt wird.

Nur durch die Auseinandersetzung mit diesen revolutionären Grundlagen ist das teilweise paradox erscheinende modern und zugleich antimoderne Handeln zeitgenössischer Islamisten zu verstehen und zu erklären, dass diese zwar die Etablierung des alten Gesetzes Muhammads fordern, sich hierfür jedoch nicht dessen Krummsäbel, sondern der Kalaschnikow bedienen.

Um Anmeldung wird gebeten per Mail an contraislamismo@systemli.org.
Nutzt gerne auch unser Kontaktformular.

Online-Vortrag mit Ismail Küpeli | 23.11.2020 | 19 Uhr

Für das Türkentum und Gott: Türkische FaschistInnen in Deutschland

Online-Vortrag mit Ismail Küpeli am Montag, den 23. November um 19 Uhr

Rechte und faschistische türkisch-nationalistische Bewegungen und Organisationen sind in Deutschland keine Neuheit. Seit Jahrzehnten sind türkische Nationalist*innen und Rechte auch in Teilen der türkeistämmigen Bevölkerung aktiv – und dies weitgehend ungestört. Sie bieten gerade für Jugendliche Identitäts- und Gemeinschaftsangebote, die sich auf eine mythisch überhöhte Geschichte des „Türkentums“ und einer nationalreligiösen Interpretation des Islams berufen. Gegenüber einem türkischsprachigen Publikum werden die nationalistischen und faschistischen Inhalte offen propagiert, im öffentlichen Erscheinungsbild und in deutschsprachigen Verlautbarungen legen sie dagegen Wert darauf, den Anschein eines „ganz normalen“ Moscheevereins zu wahren, dessen vereinsinterne Arbeit und Aktivitäten im Stadtteil keinerlei politischem Anspruch folgen würden.

Ohne Kenntnisse der enstprechenden Netzwerke, Organisationen, Symbole und Codes fällt es schwer, extrem rechte türkische Akteure und deren Aktivitäten zu erkennen und einzuordnen. Auch die Bekämpfung der türkischen Rechten droht dann zu scheitern, wenn die Organisationsstrukturen nicht adäquat erkannt werden. Dies zeigt sich an der aktuellen Debatte um einen Verbot der „Grauen Wölfe“, die allerdings keine feste Organisation bilden und so nicht ohne weiteres verboten werden können. Der Politikwissenschaftler Ismail Küpeli wird uns einen Überblick über die aktuellen Akteur*innen geben und auch Bezug nehmen zu deren Bedrohungspotential für Kurd*innen und Nichtmuslime.

Um Anmeldung wird gebeten per Mail an contraislamismo@systemli.org.
Nutzt gerne auch unser Kontaktformular.

 

Wir stellen uns vor

Bündnis Contra El Islamismo

Wir sind das Bündnis Contra El Islamismo, ein linkes, emanzipatorisches und feministisches Bündnis gegen den politischen Islam und türkischen Faschismus aus Hessen. Wir sehen es als eine zentrale Aufgabe des gegenwärtigen Antifaschismus, sich mit dem politischen Islam, Islamismus und türkischem Faschismus auseinanderzusetzen.

Mehr Informationen zu unserem Selbstverständnis findet ihr hier.
Außerdem findet ihr uns auch bei Facebook.